10. November 2010

Niveauverlust, eschatologischer, endgültiger

"Im Jahr 2009 ist ein aufwändiges Rituale für die kirchliche Begräbnisfeier erschienen. Die Vorlage kam allerdings in der Sprache des vorletzten Jahrhunderts daher: in einer Art kirchlicher Geheimsprache, die kaum ein Mensch mehr versteht. In den Texten wurden veraltete Floskeln verwendet, beispielsweise Gott möge 'das Ohr seiner Barmherzigkeit' öffnen oder 'Engel den Verstorbenen in Abrahams Schoß' geleiten. Wer möchte sich das Leben in einer neuen Welt schon so langweilig vorstellen?" (Quelle wie schon länger nicht mehr: Schweinfurts selbsternanntes enfant terrible)

1. Ich.

2. Wieso "langweilig"? Mich anschauend, würde ich sagen: Das wird höchst dramatisch.

3. Wieso "kaum mehr versteht"? Wenn schon, dann "kaum je verstand". Von wegen "was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört, das hat GOtt...". Da tut ein bißchen Poesie mehr oder viel Poesie weniger gar nichts, aber rein mal gar nichts zur Sache.

4. Ich habe eschatologisch nichts mehr zu verlieren (sofern nicht überraschend dereinst GOtt "das Ohr seiner Barmherzigkeit" öffnet und mich statt des dunklen ein strahlender Engel in Empfang nimmt) und grüße den Autor der zitierten Zeilen mit einem fröhlich-orthodox-anarchistischen "F--- -ff!", was mir bauchmäßig - und auf den soll man gut reformkatholisch doch immer hören, wenn er grummelt - die einzig angebrachte Reaktion zu sein scheint.

2 Kommentare:

Der Herr Alipius hat gesagt…

Der Haß auf fast alles, was katholisch ist, ist bei Breitenbach ja nichts Neues. Auch, daß seine Meldungen nicht immer Geistesperlen sind, ist bekannt. Aber das mit der "Geheimsprache, die kaum ein Mensch mehr versteht", das verstehe ich wiederum noch nicht mal ansatzweise. Das kann er doch einfach nicht ernst meinen. Ich kenne Achtjährige, die sich unter "Abrahams Schoß" noch nichts Konkretes vorstellen können, die aber sehr wohl eine Intuition für das Gute haben, welches sich in Formulierungen verbirgt, in denen Engel jemanden irgendwohin geleiten.

Anonym hat gesagt…

na ja - Herr Breitenbach gehört halt zu der verlorenen Generation,über die und deren muffigen 68er Idealen die Zeit halt schulterzuckend hinweggegangen ist. Wer "mit der Zeit gehen" will, kommt der Zeit halt bald nicht mehr nach. Das Problem löst sich biologisch, der angerichtete Schaden in Köpfen, Herzen und Seelen leider nicht.