4. Februar 2009

Formen der Konzilsanerkennung

Wie jetzt genau die Piusbischöfe das II. Vatikanische Konzil anzuerkennen haben, das wird die Zeit weisen. Es kursieren ja in unseren Breiten durchaus verschiedene Varianten der Konzilsanerkennung.

Die "Petition Vaticanum II" z.B. fordert eine Anerkennung der "Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils uneingeschränkt in Wort und Tat", eine Forderung, der sich auch die beiden "geweihten" "Priesterinnen" Ida Raming und Iris Müller als Erstunterzeichnerinnen offensichtlich anschließen konnten. Das beweist: Es ist durchaus möglich, erlaubt und akzeptiert, im Ungehorsam gegen die Kirche, ja sogar exkommuniziert zu bleiben und gleichzeitig das Konzil voll und ganz, in "Geist und Buchstaben" zu bejahen.

Oder schauen wir in die Erklärung der Katholisch-Theologischen Fakultät (wohlgemerkt: nicht der Professoren, sondern der Fakultät!) der Universität Würzburg: Dort spricht man davon, "junge Theologinnen und Theologen nach Geist und Inhalt der Grundlinien des II. Vatikanischen Konzils auszubilden". Wenn das nicht auch einiges an gewissensberuhigenden Ausflüchten und Volten erlaubt! Die Grundlinien sind m.W. nicht wiederum lehramtlich definiert, ihr Geist noch weniger. Da kann man doch nicht Nein! sagen, oder?

Das würde auch jenen Spötter zum Schweigen bringen, der kürzlich fragte, ob die Piusbischöfe - so wie Du, ich, die Hochwürdigsten Damen Müller und Raming und die Würzburger Profs - tatsächlich Inter Mirifica anerkennen sollen. Natürlich nicht. Den Geist der Grundlinien zu bejahen reicht völlig.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hm... obwohl ich nicht zu SSPX gehöre, und auch nicht alle ihre Ansichten goutiere, haben sie in manchem einfach Recht. Das Konzil (oder ist es DAS Konzil?) wird zum Shibboleth gemacht, als habe die Kirchengeschichte 1965 begonnen... mich widert fast alles, was irgendwie mit diesem Konzil zu tun hat, insbesondere dessen "Geist" einfach nur an.
Bestätigt wird mir dies durch den Haß, der jetzt der Kirche und insbesondere dem Papst entgegengebracht wird (oder sich halt einfach mal wieder laut zu äußern wagt).
Wenn man merkt, dass man in einer Sackgasse steckt, MUSS man einfach ein paar Schritte zurückgehen. Oder um es anders zu sagen: wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest (wie das Vat2), solltest Du absteigen...

Ich nehme an, dass auch dieser Beitrag mal wieder gelöscht wird...

Lupambulus Berolinen. hat gesagt…

Ich glaube, in den 80er Jahren sagte Ratzinger einmal: "Die Rezepzion des II. Vatikanums hat eigentlich noch gar nicht begonnen." Durch das grandiose Pontifikat Johannes Pauls des Großen lässt sich das so nicht mehr sagen. (Allerdings für die theologische Szene im deutschen Sprachraum gilt das Bonmot noch weitgehend.) Einen vorzüglichen Leitfaden für die korrekte Lektüre des Konzils hat uns der verstorbene Papst (mit Ratzinger als wahrhaften "cooperator veritatis") natürlich im KKK geschenkt. Wir wissen, wie der in Deutschland aufgenommen wurde und wird... Aber Kopf hoch!

Scipio hat gesagt…

Lieber Anonym,

diesmal nicht. Nicht weil ich in allem zustimme allerdings.

Sobald ich dazu komme, kommentiere ich.