Vater Alexander Schmemann über seine Erfahrung der ganz alltäglichen Fremdheit in der Welt:
"Dienstag, 2. Juni 1981
Beim Zeitungslesen hier und dort Gespräche über russische, amerikanische, polnische und andere Angelegenheiten, über die Weltkrise, über alle möglichen 'nötigen Dinge'. Und in der Tat, alles ist recht interessant, vielleicht wichtig. Doch hinter alldem empfinde ich immer so etwas wie Distanz, Entfremdung, ja Verwunderung darüber, daß die Leute wirklich so viele verschiedene Dinge für 'nötig' halten. Je älter ich werde, umso mehr fühle ich, dass die Kirche und die Eucharistie in der Kirche bleiben und in der Welt da sind, um eben diese Entfremdung, diese Distanz zu schaffen, zu ermöglichen, so daß tief im Innern, ohne daß wir uns dessen bewußt sind, unser Leben 'mit Christus verborgen' sein kann 'in Gott'. 'Ich hofffe auf den Herrn, der mich aus Verzagtheit und Sturm erlöst.' Denke an diese Worte und staune: Brauchen wir noch irgendein anderes Gebet?" (S. 422f)
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