Abbé Franz Stock war mir bis heute nur dem Namen nach bekannt.
Aber dann ließ mich das Portrait im Vatican-Magazin (Februar 2008) doch sehr beeindruckt zurück, und nun lese ich hier in La Croix den Bericht über die Feierlichkeiten zu seinem 60. Todestag:
Der gute Abbé hatte einige Freisemester am Pariser Institut Catholique studiert und sich schon in der Zwischenkriegszeit für die Versöhnung zwischen Franzosen und Deutschen engagiert. Später, in den Dreißigern, betreute er die Deutsche Gemeinde in Paris - eine Aufgabe, die er während der deutschen Besatzung wieder übernahm. Bald kümmerte er sich als Seelsorger auch um französische Häftlinge. "In seiner vorbehaltlosen Zuwendung zu den Inhaftierten, ungeachtet ihrer politischen oder religiösen Überzeugung, hat Franz Stock hier viel von der grenzenlosen Liebe Gottes offenbart und als Deutscher mitten im Krieg Versöhnung gestiftet." (P. Robert Jauch im Vatican-Magazin) Es sollen über 2.000 Gefangene gewesen sein, die er im Gefängnis Mont Valerien zu ihrer Hinrichtung begleitet hat. 1945 selber zum Kriegsgefangenen geworden, gründete er das Seminar für kriegsgefangene Theologiestudenten, das in den zwei Jahren seines Bestehens um die 950 Seminaristen, Priester, Ordensbrüder und Dozenten durchliefen. Am 24. Februar 1948 starb er, immer noch in Gefangenschaft, in Paris, nicht einmal 44 Jahre alt.
Angelo Roncalli sagte während seiner Beisetzung: "L'abbé Stock, ce n'est pas un nom, c'est un programme."
26. Februar 2008
L'aumônier de l'enfer - Kaplan der Hölle
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