Kierkegaard zur Reduplikation, zum Sehen, Denken, Reden vor Gott unter der Wirklichkeit, daß Er uns jetzt - beim Schreiben und Lesen dieser Sätze - sieht, liebt, erkennt:
"Das Merkwürdige in der Weise, wie die Menschen zu Gott oder über ihr Verhältnis zu Gott reden, ist, daß es ihnen ganz zu entgehen scheint, daß es Gott ja auch hört. Ein Mann sagt: »Jetzt habe ich keine Gelegenheit oder Sammlung, um an Gott zu denken, aber etwas später.« Oder noch besser, ein junger Mensch sagt: »Jetzt bin ich zu jung, ich will erst das Leben genießen - aber dann.« Ob es wohl möglich wäre, so zu reden, wenn man bedächte, daß Gott es ja auch hört?
Aber die Reduplikation sieht man fast nie. Ich kenne eigentlich keinen einzigen religiösen Schriftsteller (es wäre denn Augustinus), der wirklich seinen Gedanken redupliziert."
(zitiert nach H. Roos: Kierkegaard nachkonziliar.- Einsiedeln: Johannes, 1967, S. 43)
Unter den großen Theologen nach Kierkegaard ist es vor allem Hans Urs von Balthasar, der systematisch "redupliziert".
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