Mag das versöhnen, wer will: Für den einen, Gero von Randow, haben die Franzosen das Vertrauen in alles und jeden verloren, Mißtrauen zernagt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Für den anderen, Hans Ulrich Gumbrecht, dagegen waren sie nie so locker und entspannt wie in diesem Frühling, mindestens in Paris.
Ich kann mit meinen geringen Erfahrungen das eine wie das andere bestätigen. Und rätsele lieber über das deutsche Wesen, das mein eigenes ist, als über das noch unergündlichere fremder Nationen.
"Du hast dich der Freude verschrieben, nicht dem Kontext der Misere, die Liebe ist dein Zeichen über dir." (Ralf Rothmann)
"... die Narrheit des Wahren heiteren Herzens ohne Abstriche zu wagen, scheint mir die Aufgabe für heute und morgen." (Joseph Ratzinger)
Dabei sind sie in ihren Konstatationen gar nicht weit voneinander entfernt, nur der eine meint, die Franzosen sehen den Weltuntergang, und der andere, sie nehmen es nicht so ernst.
AntwortenLöschenInteressant die Formulierung, die Gumbrecht zitiert: „auf sich selbst konzentriert“ („repliée sur elle-même“)
Das klingt doch sehr augustinisch (incurvata in se), oder?