"Soll ich wegen des Papstes aus der Kirche austreten?", fragte sich Matthias Stolz von der Zeit. Die Frage klingt ein bißchen nach dem 70er- und 80er-Jahre-Thema "Warum ich noch Christ bin" oder auch gerne "Warum ich noch in der Kirche bin" (jeweils mit Betonung auf dem "Noch"). Es scheinen mehrheitlich "noch"-sagende Priester gewesen zu sein, die Stolz auf seiner Reise durch sechs Beichtstühle traf.
"Am Ende der Reise hat mich kein Pfarrer vom Papst überzeugt. Die meisten wollten es ja auch gar nicht. Es hat etwas Beruhigendes, zu erfahren, auf wie wenig Gehör dieser Papst in seiner Kirche stößt. Sie reden über ihn wie über ein Problem. Wieso sollte ich dann seinetwegen austreten?"
So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt. Wer solche Freunde hat...
"Du hast dich der Freude verschrieben, nicht dem Kontext der Misere, die Liebe ist dein Zeichen über dir." (Ralf Rothmann)
"... die Narrheit des Wahren heiteren Herzens ohne Abstriche zu wagen, scheint mir die Aufgabe für heute und morgen." (Joseph Ratzinger)
Es soll ja auch Leute geben, die wegen dem/des Papst(es) wieder eintreten, oder sich bekehren - jüngst hatten wir da sogar wieder einen bekehrten italienischen Skandalschlagerbarden, der in irgendeinem bunten Heft, das beim Friseur auslag, von der immensen spirituellen Ausstrahlung von Papa Ratzinger schwärmte ...
AntwortenLöschenWenn dieser Zeitgeistredakteur eine Zeitgeistkirche sucht, dann kann er gerne mal bei Frau Käßmann nachfragen.
AntwortenLöschenWenn er eine Zivilreligion sucht, dann wäre ein Blick nach Kopenhagen angebracht.
Wenn er nur ein wenig Stimmung gegen die Katholische Kirche machen möchte, dann kann er sich in einer langen Reihe hinten anstellen. Die Kirche hat schon Anderes ausgehalten.
Die ganze Vorgehensweise dieses ZEIT-Artikels ist mehr als schäbig.
AntwortenLöschenDas Ergebnis kommt allerdings nicht unerwartet, wenn man den erbärmlichen Zustand der reiechen katholischen Kirche in Deutschland kennt.
Ich vermute mal, er würde dasselbe über jeden anderen Papst - ob in der Vergangenheit oder der Zukunft - sagen. Das wirkliche Problem liegt eher auf seiner Seite - die Nichtakzeptanz der Tatsache, dass Christus auch so etwas wie Herausforderungen an unser Leben hat, die manchmal gesellschaftlich nicht "hip" sind...
AntwortenLöschenSchlachtruf: Wägsäm Pabschd!
AntwortenLöschenIch schließe mich der Gruppe derer an, die auch des Papstes wegen (wieder) katholisch wurden.
Gott sei Dank für einen Felsen, an dem sich die Leute noch stoßen.
Oh, du liebe Zeit - wie ist dein intellektuelles Niveau doch auf knapp unter null gesunken! Nun ja - ICH für meinen Teil werde nicht meine Kirchenmitgliedschaft, sondern mein Zeit-Abo überdenken. Dümmeres habe ich selbst im Spiegel kaum zum Thema Kirche gelesen.
AntwortenLöschenDas Problem hier ist doch folgendes: Früher sind Leute, die nicht mehr an die Lehre der kirche geglaubt haben, entweder formell abgefallen oder still weiter zur Kirche gegangen sind. Das war natürlich auch traurig. Heute haben wir aber das Spektakel, daß Leute die nicht mehr an die Lehre der Kriche glauben (catholicus non habeatur, qui non concordat Romanae ecclesiae, Hl. Gregor VII.), meinen, als "gute Katholiken" ihre irrigen Privatvorstellungen lautstark gegenüber der Kirche geltend machen zu können.
AntwortenLöschenAch ja, Nachtrag: wirklich zu denken geben sollte einem, dass es unsere Kirche offenbar nicht schafft, selbst bei jemandem, der "das ganze Programm" bis hin zu Firmunterrichtleitung mitgemacht hat, dafür gesorgt zu haben, dass er auch etwas BEGRIFFEN hätte. Aber, seuf schwer, das gilt ja auch für eine Vielzahl von Priestern.
AntwortenLöschen"Man kann sich den ganzen Tag ärgern, man ist aber nicht dazu verpflichtet."
AntwortenLöschenWas wollt ihr denn? Eine Titelstory des Zeitmagazins über die Kirche. Und zwar ein in meinen Augen ehrlicher Bericht eines Suchenden. Wer den Artikel ganz liest sieht, dass der Autor nach seiner Reise auch Anfragen an sich stellt.
Es beschreibt doch ein Grundproblem der Kirche, dass gar nicht oder nur schlecht kommuniziert wird, worauf es ankommt. Deswegen gibt es auch Anfragen der Leute, die man lieber vernünftig beantworten sollte, anstatt sie abzuwatschen.
@Benedikt: Die Anfragen der Leute, die man vernünftig beantworten sollte, anstatt sie abzuwatschen - damit meintest du wohl nicht den heißen Tip des einen Priesters, dass vielleicht die evangelische Kirche eine Alternative für Stolz sei?
AntwortenLöschenNein?
;-)