14. Dezember 2006

Kreuz ja, Jesus nein

Das Oberbayerische Volksblatt berichtet aus Baldham.

Manche Äußerungen belegen meinen wiederholt hier geäußerten Verdacht, daß das "nackte", korpusfreie, nicht "martialische" Kreuz für viele ein letztlich unverbindliches Symbol ihrer Religion ist - nicht mehr das Schandholz und auch nicht mehr Erinnerung an den Menschen, der GOttes Sohn war und daran starb.
Elternbeiratsvorsitzende Sabine Pillau vermutet, dass es vor allem um „den ausgemergelten Jesus-Körper” geht. „Vielleicht gefiel den Eltern die Art des Kreuzes nicht.” (...) Michael Holzner, Dekan im Kreis Ebersberg, sieht den Austausch der Kreuze gelassen. „Lieber solch eine Lösung als ein Streit.” Sein evangelischer Kollege Michael Grabow ergänzt, entscheidend sei, dass das Kreuz bleibe.

Ludwig Unger, Pressesprecher des Kultusministeriums, sieht einen Trend, den Gekreuzigten aus den Klassenräumen zu verbannen. In der Nachkriegszeit „wollte man alles sehen”, heutzutage wolle man nicht alles Gegenständlich haben, auch keinen Jesus am Kreuz. Ein schlichtes Kreuz reiche aus, „man weiß, was dahinter steckt”.

Simone Fleischmann, Leiterin der Volksschule Poing (Kreis Ebersberg), bestätigt den Trend: „Wir haben in allen Klassenzimmern Kreuze ohne Korpus”, dann gebe es auch keine Probleme „bei der einen oder anderen Nationalität oder Glaubensrichtung”. In der Grundschule Warngau (Kreis Miesbach) hängen indes Kruzifixe (mit Korpus) -­ eine Änderung sei „kein Thema”, sagt eine Lehrerin.

An der Grundschule Oselstraße München hängen einfache Kreuze mit Korpus, aber „nicht martialisch”, berichtet Schulleiter Christian Marek. Es gab bisher keine Probleme. Wenn sich Eltern beschweren würden, „wäre ich für jedes Gespräch aufgeschlossen”. Standardplatz für das Kreuz ist eine Stelle oberhalb der Tür. Es gibt auch Schulen, die das Kruzifix an die Rückwand setzen, damit es die Kinder nicht immer anschauen müssen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich verlinke mich ja selbst ungern, aber ich find den eigentlichen Beitrag nimmer auf T.Online, so also hier erst auf mich, dort geht es weiter:
http://elsalaska.twoday.net/stories/3064416/