20. Juli 2004

Sub contrario

"Im religiösen Gebäude soll Gott dargestellt werden", soll Schinkel einmal gesagt haben, laut der Welt. Welchen Gott genau stellt die neue Kirche im Freiburger Rieselfeld dar?



Die beiden Geistlichen wären schon zufrieden, wenn ihr Sakralbau Anlass zum Gespräch und zur Auseinandersetzung wäre:

"STZ: Wie geht es ihnen mit den unterschiedlichen Reaktionen der Leute?

Fiehn: Dieser Kirchenbau fordert zur Auseinandersetzung heraus. Das finde ich gut. Man geht nicht achtlos am Gebäude vorbei, sondern kann mit den Menschen über den Sinn und die Bedeutung von Kirche ins Gespräch kommen. Ärgerlich ist für mich, wenn Menschen sich auf kein Gespräch einlassen, sondern nur 'ablästern'.

Irslinger: Ich kann durchaus verstehen, dass nicht jeder sofort begeistert ist. Wenn ich allerdings auf der Strasse einfach nur angemacht werde, wie furchtbar die Kirche sei, dann frustriert mich das schon. Die Kirche erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Es ist ein Raum, der in seiner Kargheit nach innen führen will. Das ist für viele eine ungewohnte Vorstellung." (Stadtteilzeitung Rieselfeld)

Man kann auch betonprotzige Demut schön reden. Man kann Gott auch sub contrario, im Häßlichen finden. Man kann IHm auch aufrichtig einen Bunker bauen. Man kann.

Schönheit ist keiner der Namen GOttes mehr.

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